Das Ziel: Lebensräume, Tiere und Pflanzen der Region erhalten
Ziel war es, drei FFH-Gebieten den Weg in die Wildnis zu ebnen. Die Projektgebiete gehören zu einem europaweiten Netz von Schutzgebieten, den Natura 2000-Gebieten und liegen nahezu vollständig im Nationalpark Eifel. In den von Wald und Wasser geprägten Lebensräumen sollten all diejenigen Veränderungen durch den Menschen rückgängig gemacht werden, die dynamische Entwicklungen in der Natur stören. Langfristig wird sich hier eine Wildnis entwickeln und selten gewordene Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten können erhalten werden.
64 Hektar naturnahe Waldlebensräume:
Viele Tiere wie Wildkatze und Schwarzstorch benötigen große und ungestörte Waldlebensräume, um sich an einem Ort langfristig "einzunisten". Die Wälder in den Projektgebieten sollen sich zukünftig aus heimischen Baumarten zusammensetzen und für ihre Bewohner ausreichend Rückzugsmöglichkeiten bieten.
Diese Waldtypen sollen sich in den Projektgebieten entwickeln

Die Larve der Steinfliege Dinocras cephalotes lebt in Mittelgebirgsbächen, bevor sie sich in ein Fluginsekt verwandelt © Brigitta Eiseler
60 Kilometer „barrierefreie“ Fließgewässer mit naturnahen Bachauen
Bachbewohner wie Forellen und Steinfliegen sowie Bachanwohner wie z.B. der Biber sollen die Mittelgebirgsbäche in ihrem gesamten Lauf als Lebensraum nutzen können. Wichtig für die Tiere ist eine natürliche Pflanzenwelt im und am Bach sowie ein natürliches Bachbett.
Und so sollen die Bäche in den Projektgebieten zukünftig aussehen...

Lilagold-Feuerfalter Lycaena hippothoe © Daniel Lück
Fünf Hektar Offenlandlebensräume
Auf kleinen Flächen sollen sich verschiedene Offenlandlebensräume entwickeln wie Borstgrasrasen, Bergmähwiesen und Hochstaudenfluren. Offenland ist in den Projektgebieten kein natürlicher Lebensraum, sondern durch landwirtschaftliche Nutzung entstanden. Die Landwirtschaft - so wie sie bis Mitte des letzten Jahrhunderts praktiziert wurde - bot vielen Pflanzen- und Tierarten Platz. Eine bunte Blütenpracht zieht beispielsweise viele Schmetterlingsarten an. Der Lilagold-Feuerfalter kommt z.B. auf Feuchtwiesen vor und ist in Deutschland stark gefährdet.

Der Steinkrebs Austropotamobius torrentium steht bundesweit unter Schutz © Dr. Harald Groß
Ansiedlung des Steinkrebses
Die Bäche der Mittelgebirge sind der Lebensraum des Steinkrebses. Die heimischen Flusskrebse sind hierzulande aber sehr selten geworden. In der Eifel ist nur noch ein Steinkrebs-Vorkommen bekannt. Die Gewässer der Projektgebiete werden nach Beendigung der Maßnahmen einen idealen Lebensraum für diese Flusskrebsart darstellen. Daher soll der Steinkrebs in drei Bächen des Projektgebietes angesiedelt werden und von diesen Stellen aus seinen angestammten Lebensraum zurückerobern.